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Worauf sollten Sie bei der Wahl Ihrer Wander- und Trekkingschuhe achten?

Nachfolgend versuchen wir, Ihre Fragen in Bezug auf die Wahl geeigneter Wander- und Trekkingschuhe zu beantworten.

Wanderer in der Sierra Negra, Tal von Benasque, Spanien.
Die Auswahl an geeigneten Wander- und Trekkingschuhen ist groß. Es sind fast so viele Modelle am Markt erhältlich, wie es Geländearten und Trekkingtypen gibt.

Die Anforderungen an Wander- und Trekkingstiefel im Rahmen einer mehrtägigen Trekkingtour durch lockeres, unzugängliches Gelände im Mittel- und Hochgebirge unterscheiden sich erheblich von den Anforderungen an Bergschuhe für leichte, mehrstündige Wanderungen.

Das Sortiment umfasst Stiefel, halbhohe Stiefel oder Schuhe, mit oder ohne wasserdichter, atmungsaktiver Membran, die dem Fuß mehr oder weniger Schutz bieten.

Wander- und Trekkingschuhe werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, so dass bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei ist. Heutzutage sind am Markt Stiefel und Schuhe für spezifische Einsatzzwecke und Aktivitäten erhältlich, was die Auswahl des richtigen Schuhwerks entscheidend erschwert.

Wir werden versuchen, die Unterschiede zwischen den einzelnen Schuhen und Stiefeln aufzuzeigen. Im Allgemeinen sind bei der Wahl des richtigen Wanderschuhs eine Reihe externer (Art der Aktivität, Ort - Orographie, Gelände, Meteorologie, Gewicht des Gepäcks, etc.) und persönlicher Faktoren (körperliche Fitness, Erfahrung, Körperbau, etc.) zu beachten.

WELCHE ANFORDERUNGEN SOLLTEN WANDER- UND TREKKINGSCHUHE ERFÜLLEN?

  • Schutz:

    Trekkingschuhe müssen die Füße schützen, da man bei Wanderungen durch Naturlandschaften und Gebirgen leicht über Steine, Wurzeln o. ä. stolpern bzw. sich dagegen stoßen kann. Deswegen sollten Wander- und Trekkingschuhe über eine Gummikappe im Zehenbereich zum Schutz der Zehen, eine Fersenkappe zum Schutz der Ferse sowie Rist- und Seitenschutz verfügen. Ohne diese speziellen Schutzsysteme können die Füße leichter verletzt werden, wodurch der Wanderer zu mehr Vorsicht angehalten ist und sich in komplexerem Gelände unsicherer bewegt. Die Folge: Verlust von Sicherheit.

    Diese Schutzsysteme stützen zudem den Fuß. Bei Wander- und Trekkingschuhen wird der Fuß auch bei Hangüberquerungen fest in seiner Position im Stiefel gehalten, während beim Tragen von normalen Sportschuhen der Fuß den Schuh Richtung Neigung drückt, was die Gehbewegung behindert.

    Wichtig: Wander- und Trekkingschuhe sollten nicht nur Schutzsysteme am Fuß, sondern auch am Knöchel besitzen. Aus diesem Grunde sind Wander- und Bergstiefel oftmals die richtige Wahl. Auf das Thema Schuhe - Halbstiefel - Stiefel gehen wir etwas später genauer ein.

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  • Griffigkeit:

    Sämtliche Sportschuhe sollten über eine geeignete Sohle verfügen. Im Bereich Berg- und Wandersport erfüllen Sohlen noch andere wichtige Funktionen, nämlich, für den jeweiligen Einsatz besten Halt, Sicherheit und Komfort zu bieten.Sämtliche Sportschuhe sollten über eine geeignete Sohle verfügen. Im Bereich Berg- und Wandersport erfüllen Sohlen noch andere wichtige Funktionen, nämlich, für den jeweiligen Einsatz besten Halt, Sicherheit und Komfort zu bieten.

Die Sohle steht im ständigen Kontakt mit dem Gelände und sollte insbesondere bei anspruchsvollen Wanderungen durch komplexe Gelände für gute Trittsicherheit sorgen. Materialmix und Design spielen bei Wander- und Trekkingschuhen eine fundamentale Rolle. Die Prüfung der Materialien kann sich als zeitintensiv erweisen. Damit gute Griffigkeit in trockenem sowie feuchtem Gelände, auf festem oder lockerem Boden, in Schnee, Schlamm, etc. gewährleistet ist, basieren die Sohlendesigns auf tiefen Rillen in unterschiedliche Richtungen. Dank des Rillenmusters verlieren die Schuhe auch beim Anstieg oder bei Hangüberquerungen nicht an Griffigkeit und beugen Ausrutschen vor. Bei Abstiegen bremst das Profil im Absatz die Gehbewegung effizient ab.

Vibram-Sohle für Wanderschuhe, Bestard Travessa GTX
Die Sohle übernimmt zudem die Funktion einer Schutzbarriere. Weiche Sohlen, wie z. B. bei Runningschuhen, haben den Nachteil, dass die Füße mit dem Gelände in engem Kontakt stehen und sich die Bodenbeschaffenheit (harte Böden, Steine, Wurzeln, ...) direkt auf sie überträgt.

Viele der führenden Wanderschuhersteller setzen bei ihren Modellen auf den Einsatz von Vibramsohlen. Einige Hersteller haben jedoch eigene Sohlen mit umfassender Garantie entwickelt, wie die Stealth®-Gummisohle von Five.Ten, die Contagrip®-Sohlen von Salomon oder die Asics®-Gummisohle von Haglöfs.

Günstige Wander- und Trekkingschuhe verfügen häufig über Sohlen von zweifelhafter Qualität. In diesem Zusammenhang möchten wir daran erinnern, dass im Gebirge Qualität und Leistung direkt mit der Sicherheit in Verbindung stehen.

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  • Atmungsaktivität/Wasserundurchlässigkeit:

    Im Bereich Bergkleidung und -schuhe liegt die Herausforderung in der Erfüllung des Binoms Atmungsaktivität-Wasserundurchlässigkeit.

    Da die Schuhe einerseits bequem sein, trocken halten und Überhitzung vermeiden sollen, müssen sie atmungsaktiv sein.

    Andererseits sollten Schuhe bei Wanderungen und Trekkingtouren die Füße auch gegen Schnee, Regen, Nässe (Schlamm, Pfützen, Flüsse, die überquert werden müssen, taunasse Wiesen, etc.) sowie gegen Verletzungen schützen.

    Wander- und Trekkingschuhe mit Membran lösen dieses Problem teilweise, da sie atmungsaktiv und gleichzeitig wasserundurchlässig sind. Zu beachten ist jedoch, dass Schuhe mit Membran nicht ganz so atmungsaktiv sind wie Schuhe ohne Membran.

Gore-Tex Membran für Schuhe. Diese liegt zwischen dem Innenfutter und dem Außenmaterial.
Harte und widerstandsfähige Trekkingstiefel sind aufgrund des Einsatzes unterschiedlicher Materialien übereinander nur gering atmungsaktiv.

Für Wanderungen bei überwiegend warmem Wetter durch selten feuchtes, gut begehbares Gelände und auf einfachen Wanderwegen können weniger widerstandsfähige Schuhe ohne Membran die bessere Option sein.

Wir möchten jedoch nochmals betonen, dass normalerweise Sicherheit und Schutz vor anderen Faktoren vorrangig zu behandeln sind.

Flußdurchquerung auf einen Wanderweg in den Pyrenäen, während der Wanderung wird die Membran unverzichtbar.
  • Sicherheit:

    In Realität wird Sicherheit durch die Erfüllung der vorstehenden Anforderungen gewährleistet. Schuhe, die Griffigkeit in jedem Gelände und bei allen Wetterbedingungen garantieren, vor Stoß- und Reibungseinwirkungen auch in unwegsamen Gelände schützen, die Füße auch bei Schnee, Regen und Nässe trocken halten und das Gewicht des Gepäcks effektiv abfedern, sorgen für ungetrübte Wanderfreuden auch durch anspruchsvolles Gelände, wie Hochgebirge oder wilde Naturlandschaften.

    Wer die Sicherheit bei Wander- und Trekkingschuhe prioritär behandelt, muss manchmal mit leichten Einbußen in puncto.


  • Komfort rechnen:

    Vorsicht: Das muss genauer erklärt werden. Hiermit soll nicht gesagt werden, dass wir unbequeme Schuhe tragen müssen.

    Passform und Komfort sind ausschlaggebend dafür, dass das Wandern Spaß macht (jeder trägt gern bequeme Schuhe), dass die Schuhe den Füßen keinen Schaden (wie Schürfwunden und Blasen) zufügen und dass wir sicher gehen, wodurch letztendlich die Gefahr von Unfällen entscheidend verringert wird.

Schwierige Wegstellen, die sichere Schuhe erfordern.
Wir dürfen jedoch den Komfort bei der Wahl eines geeigneten Schuhs nicht mit Komfort im Allgemeinen verwechseln. So tragen sich generell Schuhe bequemer als Stiefel bzw. weiche Schuhe bequemer als feste Schuhe. Die Wahl des geeigneten Schuhwerks sollte jedoch immer von der spezifischen Situation und Aktivität abhängen.

Nach Wahl der richtigen Schuhe kommt der Aspekt Komfort ins Spiel: Sollte für eine bestimmte Aktivität Stiefel erforderlich sein, kann unter den Wander- und Trekkingstiefel das Modell mit den erforderlichen Eigenschaften ausgesucht werden, das sich am besten trägt. Man sollte sich jedoch nicht dazu verleiten lassen, Sandalen oder Turnschuhe zu tragen, nur weil sie bequemer sind. Komfort ist bei der Wahl geeigneter Wander- und Trekkingschuhe immer sekundär zu behandeln.

Moderne Wander- und Trekkingschuhe sind in keinerlei Weise mit den Bergstiefeln vergangener Tage vergleichbar. Kein Kampf mehr mit engen Ösen und steifen Schnürbändern, die dem Fuß nur bedingten Halt in den Stiefeln boten. Die Schuhe und Stiefel, die sich heutzutage auf dem Markt befinden, sind genauso bequem wie Turnschuhe oder sogar noch bequemer, fügen den Füßen keinen Schaden zu und passen sich der Form des Fußes wie ein Handschuh an.

Der Verweis auf diese Tatsache ist uns wichtig, da gegenwärtig aufgrund der Schnelllebigkeit der Gesellschaft und durch Aussagen bestimmter Testimonials Komfort mehr Bedeutung als Sicherheit eingeräumt wird. Professionelle Trekking- und Wanderer verfügen zweifelsohne über ein Maß an Fitness, Technik und Erfahrung, das weit über dem des Durchschnittswanderers liegt, und tragen gewöhnlich kaum Gepäck.

Der Faktor Sicherheit sollte bei der Wahl geeigneter Wanderschuhe stets an erster Stelle stehen.

STIEFEL, HALBHOHE STIEFEL ODER SCHUHE-SPORTSCHUHE?
Trekkingschuhe (darunter auch Trailrunningschuhe für Ultras, wie der Ultra Raptor von La Sportiva) sind heutzutage sehr bequem und reichen im Gegensatz zu Lauf- oder Sportschuhen bis knapp unter den Knöchel. Dadurch werden die Fußknöchel gestützt, auch wenn in geringerem Masse als bei Stiefeln, und geschützt.

Bestard Cami Women, Wanderschuhe für Frauen der Marke aus Mallorca.
Zudem verfügen sie über Zehen-, Seiten- und Fersenschutz sowie über eine bergtaugliche Sohle. Trailrunningschuhe und leichte Trekkingschuhe können jedoch unter Umständen zu weich sein und bieten keinen 100 % Schutz in unwegsamen Gelände.

Da sie keinen Schaft besitzen, sind sie atmungsaktiver.

Heißt das also, dass wir diese Schuhe bei Trekkingtouren und Wanderungen tragen können? Natürlich! Genau dafür sind sie konzipiert. Heißt das also bei allen Bedingungen und Aktivitäten? Die Antwort lautet nein.

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Sportschuhe:

  • Sportschuhe sind wendefreudig und leicht, was viele Vorteile, jedoch auch Nachteile birgt.
  • Der niedrige Schaft von Sportschuhen schützt den Fußknöchel nicht. Auch wenn dies in leichtem Gelände oder bei kurzen Wanderungen nicht allzu erheblich ist, spielt es nach einem langen Wandertag oder bei Ermüdung eine wichtige Rolle, dass der Fuß in einem Stiefel gut gestützt wird. Wer hat am Ende einer Tour im Gebirge noch nicht den Eindruck gehabt, dass sich sein Knöchel bei jedem komplizierten Schritt umbiegen wollte? Sportschuhe können sich auch beim Tragen von viel Gepäck als problematisch erweisen,

    was jedoch letztendlich von der Fitness und der Erfahrung jedes einzelnen abhängt. Auch wenn Sportschuhe von gut trainierten, erfahrenen Trekkingtourengängern in bestimmten Gelände getragen werden können, sollten fitte und auch weniger fitte Gelegenheitswanderer eher zu anderen Schuhen greifen. Ehe man sich von Werbefotos zum Kauf bestimmter Kleidung und Schuhen oder zu bestimmten Verhaltensweisen verleiten lässt, sollte man sich erst einmal über die eigene Fitness bewusst werden und die spezifische Situation prüfen.
  • Beim Tragen von Trailschuhen auf Wander- oder Trekkingtouren sollte beachtet werden, dass die Sohle sehr weich ist. Schuhe mit weichen Sohlen eignen sich für Wanderungen auf Wegen und in ebenem Gelände. Nur Tourengänger mit Erfahrung, die das „Gelände“ fühlen möchten, sollten Sportschuhe wählen. Gelegenheitswanderer und -tourengänger, die auch mal gerne die Wege verlassen, sollten Schuhe mit festerer Sohle tragen, da sie mehr Schutz und Sicherheit bieten.

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Stiefel:

  • Wander- und Trekkingstiefel sind zwar weniger leicht und wendefreudig, schützen aber besser und geben den Füßen beim Tragen von schweren Rucksäcken festeren Halt. Stiefel sind in unterschiedlichen Schafthöhen erhältlich. Halbhohe Stiefel eignen sich für jeden Einsatz und können eine gute Kompromisslösung zwischen Schuhen und Stiefeln sein.
  • Stiefel mit hohem Schaft bieten mehr Schutz, sind multifunktional und können bei Wanderungen, die keine großen technischen Anforderungen stellen, getragen werden.
  • Der Schaft eines Stiefels stützt Fußknöchel und schützt die Füße effektiv gegen Schlamm, Regen, Nässe, etc.


WANN SOLLTEN SCHUHE, WANN STIEFEL GETRAGEN WERDEN?
Wie bereits zuvor erwähnt, spielen neben externen Faktoren auch die eigene Fitness, Technikversiertheit und Erfahrung eine wichtige Rolle bei der Wahl des geeigneten Schuhwerks. Im Allgemeinen gilt:

  • Auf kurzen Wanderungen mit wenig Gepäck und bei guten Wetterbedingungen können Schuhe oder Sportschuhe getragen werden.
  • Auf längeren mehrtägigen Touren mit viel Gepäck, bei schlechten Wetterbedingungen (Regen, Schnee, Nässe) oder in unwegsamen Gelände sollte Stiefeln der Vorzug gegeben werden.
  • Halbhohe Stiefel sind ein guter Kompromiss für die Wanderer und Tourengänger, die sich sonst Schuhe und Stiefel kaufen müssten.

Salomon X Ultra 3 Mid GTX

SCHUHE BARRABES

Trekkingstiefel



Trekkingschuhe



Socken

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