
Dem Schweizer Robert Schaeli gelingt die zweite Rotpunktdurchsteigung der Geschichte der Route “La vida es silbar” in der Nordwand des Eigers. Die Route verläuft über einen steilen und langen Pfeiler und ist damit eine der anspruchsvollsten, alpinen Routen am Eiger.
Die 900 m- lange Route, bestehend aus 27 Seillängen und einem Schwierigkeitsgrad von 7c, wurde 1999 von Daniel Anker und Stephan Siegrist eingerichtet. 2003 gelang daraufhin Stephan Siegrist und Ueli Steck die erste Rotpunktdurchsteigung. Beginnend am Stollenloch verläuft die Route über Rote Fluh und Tschechenpfeiler. Durch die verschiedenartigen Klettereien, wie kleingriffige und reibige Platten sowie explosive Schlüsselstellen, wird Ausdauer und hohes technisches Können in diesem ausgesetztem Teil der Nordwand von den Bergsteigern abverlangt.


Schaeli durchstieg die Route zusammen mit der Neuseeländerin Mayan Smith-Gobat, eine der aktuell stärksten Bergsteigerinnen im traditionellen Bigwallklettern. Auch sie war im Versuch die Route Rotpunkt zu durchsteigen. Dabei konnte sie den größten Teil frei klettern, mit Ausnahme einzelner Schlüsselstellen. Die Neuseeländerin wurde vor einigen Monaten an der Schulter operiert und war zum Zeitpunkt der Durchsteigung noch nicht 100% genesen: “Maya kletterte elegant und sehr sicher. Meiner Meinung nach, hat sie mit dieser Route eine der herausragendsten Durchsteigungen in der Eiger Nordwand als Frau geschafft” , sagt Schaeli.

“La Vida es Silbar” galt als schwierigste Route in der Eiger-Nordwand bis “Paciencia”, 8a, erstbestiegen wurde. 2009 wurde dann auch dieser Grad durch die Neubegehung der Route « Odyssee » mit einer Bewertung von 8a+ übertroffen. 2015 konnten Roger Schaeli mit Robert Jasper und dem Italiener Simon Gitel diese Route erstmals Rotpunkt durchsteigen.
La vida es silbar, 27 Seillängen, 900m
Eiger-Nordwand Schweiz
Erstbegehung, 1999: Daniel Anker, Stephan Siegrist
1. Rotpunktdurchsteigung: 2003, Stephan Siegrist, Ueli Steck
